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24h Rennen 2007

Motorsport unter Alkoholeinfluss

Mit Bio-Ethanol lange Zeit auf dem zweiten Klassenplatz. Ein denkwürdiges Rennspektakel ging um 16:52 Uhr am vergangenen Sonntag auf dem Nürburgring zu Ende. Das 35. ADAC-Zurich-24-h-Rennen bot den Rennsport-Begeisterten alles was das Herz begehrt. Die Grüne Hölle machte dabei mit sturmflutartigem Regen, Hagel, Schlammlawinen, Nebel und Hitze ihrem Namen alle Ehre. Aufgrund starken Unwetters wurden die 220 Teilnehmer zunächst mit 112 Minuten Verspätung auf die Reise geschickt. Nach 24 Stunden fand das härteste Langstreckenrennen nach zahlreichen Unfällen und einer weiteren Unterbrechung wegen Nebels vor rund 210.000 Zuschauern sein Ende.

Monatelang hatte sich das Team von Motorsportler-helfen auf das Großereignis vorbereitet. So bauten die engagierten Motorsportler einen 120 Liter FT3-Tank, einen verstärkte Bremsanlage und größere Kühler in den schnellen Focus ST ein. Zusätzlich wurde der Rennwagen erheblich erleichtert. Erstmals wollte man das Rennen zweimal rund um die Uhr mit umweltfreundlichem Bio-Ethanol bestreiten. Das Konzept schien aufzugehen.

Aufgrund der Gewitterwolken entschied man sich beim Team ’Motorsportler Helfen’ kurz vor dem Start für einen Reifenwechsel, der zu einem abgeknickten Radbolzen und daraus resultierend einem Start aus der Boxengasse führte. Anschließend, nur unterbrochen von planmäßigen Boxenstopps, fuhr der Ford Focus ST Runde um Runde. Gestartet auf Platz 7 der Klasse S2 für alternative Kraftstoffe, arbeitete man sich kontinuierlich auf Platz 4 und schließlich nach 5 Rennstunden sogar auf den zweiten Platz vor. Gegen 3 Uhr morgens schreckte dann die Meldung „Focus steht am Pflanzgarten“ die Boxencrew auf. Eine abgescherte Motorhalterung ließ die Getriebeeinheit kippen und letztlich die Antriebswelle kollabieren. Der Wagen wurde ins Fahrerlager gezogen und dort von den Mechanikern repariert. Glück im Unglück für das Team, denn nur wenig später wurde das Rennen aufgrund starken Nebels abgebrochen, so dass sich der Zeitverlust in Grenzen hielt. Den Podestplatz zwar verloren, aber nach 73 Rennrunden überquerte man die Ziellinie und belegte in der Klasse S2 den vierten Platz.

Alle Beteiligten haben eine kleine Geschichte im großen Buch des 24-h-Rennens geschrieben. Auf der härtesten und längsten Rennstrecke der Welt haben sie den Beweis erbracht, dass sich Motorsport und Umweltschutz auch mit Blick auf den Klimawandel dieser Tage keinesfalls ausschließen. Bioethanol ist nicht nur alltags-, sondern auch renntauglich.

 

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